Lebens - Engagement

89. Brief

Liebe Leonie,

„Sich für das Leben einsetzen? Hat das in unserer heutigen Zeit, die durch die unaussprechlich hohen Abtreibungszahlen, allein in Österreich sterben jeden Tag 100 Kinder, gekennzeichnet ist, wirklich noch Sinn?  Besteht überhaupt noch eine Möglichkeit etwas zu ändern?“, diese Gedanken und Zweifel plagen mich immer wieder, und ich denke ans Aufgeben, doch dann sehe ich unvermutet in einer Vox Fernsehshow, wie ein mir unbekannter, aber doch sehr berühmter Rapper, an dem Schmerz des verlorenen, abgetriebenen Kindes fast zerbricht.

Hallo Mama, hallo Papa

„Hallo Mama, hallo Papa, ihr habt mich gezeugt.
Ich höre mit, ihr sprecht Arabisch und ein bisschen Deutsch.
Ich war schon da, doch euer Plan drehte sich um euch.
Ihr habt es irgendwann erfahren, aber euch nicht gefreut.“, so der Text des Liedes, in dem der Rapper MoTrip die Abtreibung seines Kindes zu verarbeiten versucht.

Auch Birgit Kelle ist, wie ich selbst, von dem Gesehenen tief berührt und stellt diesem emotionalen, lebensbejahenden Video klugerweise ein anderes Video, mit mordenden Tönen, gegenüber:  „Abtreibung ist in meinen Augen – und ich bin mir bewusst, wie kontrovers das jetzt ist – eine Art des Tötens. Es ist eine Art des Tötens, die wir verteidigen können müssen.“, so die Feministin Sophie Lewis.

Quälender Schmerz

Diese beiden Videos offenbaren uns die erschreckende Realität der heutigen Zeit. Sie zeigen uns Menschen, die unter einer Abtreibung leiden und den quälenden Schmerz, der sie nach Jahren immer noch festhält und sie zeigen uns Menschen, die dem Töten kalt und gleichgültig entgegenstehen und sogar dieses Töten als Frauenrecht einfordern.

Peter Schallenberg beschreibt die Sünde als die Tat, in der wir uns von Gott als seine Ebenbilder, Abbilder trennen. Also bedeutet Sünde, so der Moraltheologe, auch die Trennung von uns selbst. Pater Pio wiederum beschreibt Abtreibung als Mord und Selbstmord.

Mord – Selbstmord. Verzweiflung – Hochmut.

Verlieren!

Verlieren wir nicht nur unsere Kinder – sondern verlieren wir uns selbst?

Verlieren wir unsere Zukunft?

Verliert sich die gesamte Gesellschaft, die Abtreibung so befürwortet, selbst?

Ja, ich glaube, wir verlieren auf ganzer Bahn, denn wir zerstören unsere Zukunft, denn wir zerstören das beste, das liebste, das schönste Geschenk.

Hoffnung

Erfrischend, hoffnungsvoll und für mich wegweisend, höre ich darum Kais fantastische Antwort auf meine Frage, warum er sich für das Leben einsetzt: „Was ist das für eine Frage? Als Arzt und als Mensch muss und will ich mich für das Leben einsetzen, denn es ist ein großes Geschenk. Wir dürfen menschliches Leben nicht differenziert in wertes und unwertes Leben betrachten, denn jedes Leben ist gleich viel wert. Wir Ärzte sollten unser Gewissen immer prüfen und daraus die Möglichkeit wahrnehmen, gewisse Handlungen auch ablehnen zu dürfen, die mit dem Gewissen nicht zu vereinbaren sind . Darum stehe und kämpfe ich für das Leben.“, so Doktor Kai Witzle.

Ja deshalb stehe und kämpfe auch ich für das Leben, liebe Leonie. Ich bin dankbar für all die Mitstreiter, wie Dr. Kai Witzle, Birgit Kelle, Michael Patrick Kelly und den Rapper MoTrip und natürlich alle Lebensschützer, die unermüdlich, jeden Tag aufs Neue, für unsere ungeborenen Mitmenschen kämpfen. Damit in Zukunft immer weniger Kinder ihren Eltern aus dem Himmel zurufen müssen:

„Wie muss das aussehen, wenn die Sonne durch die Wolken bricht?
Ich wollte nur das Licht der Welt erblicken, doch ich sollte nicht.
Seht hoch, ich fliege mit dem Wind.
Lebt wohl, in Liebe euer Kind…“

Alles Liebe Deine Maria

Video

Video zum Thema:

Zum Video