Keuschheit - Zeitgemäß?

88. Brief

Liebe Leonie,

„Weil du kostbar bist“, diese wunderbare Hauptaussage steht in Christina Walchs neuem Buch „Rise and Shine“.

„Weil du kostbar bist, wird der Mann auf dich warten!“

„Weil du kostbar bist, wirst du dir selbst die Zeit geben, um bewusst leben und bewusst lieben zu können!“

„Weil du kostbar bist, wirst du keusch leben und lieben!“

„Ist Keuschheit noch zeitgemäß?“, diese außergewöhnliche, altmodisch klingende Frage wird Frau Professor Hanna-Barbara Gerl Falkovitz in einem hervorragenden Video der MAKA gestellt. Und sie beantwortet diese mit ihrem sympathischen Lachen mit einem klaren Ja. „In unserer Gesellschaft wird Keuschheit so gedeutet, als ob man etwas wegdrücken, als ob man etwas nicht leben will. Doch in Wirklichkeit bedeutet Keuschheit schlicht und einfach „Bewusst“. Ich lebe und ich liebe bewusst.“, so die Philosophin. „Da ändert sich sofort die Stimmung, denn ich verwende meine ganze Kraft, mein Wissen darauf, mein Leben auf ein bewusstes Ziel hin zu fokussieren. Ich weiß, was ich will und ich weiß, was ich nicht will und dieses Wissen ist gerade in der Sexualität besonders wichtig.“.

Ich frage mich ehrlich warum unsere Gesellschaft, der es so wichtig ist, sich bewusst zu ernähren, sich bewusst zu bewegen, sich bewusst über alles und jedes zu sein, gerade bei diesem Wort der Keuschheit, oder eben dem Verzicht auf Sex vor der Ehe, mit so viel Verachtung und Ablehnung reagiert. Vielleicht weil uns damit vermittelt werden sollte, dass wir zwar überall bewusst leben können, nur eben bei der Sexualität sollten wir ein unbewusstes, leichtfertiges Verhalten an den Tag legen.

Im Video erzählt Daniel Walch: „Viele Männer lieben ihre Frauen, um Sex zu bekommen, ich aber wollte mich selbst kennen lernen und vor allem wollte ich prüfen, wie ernst ist es mir wirklich mit Christina?  Denn wenn daraus eine Beziehung wachsen soll, die ein ganzes Leben hält und die auch unseren Kindern Schutz geben soll, dann muss so eine Partnerschaft geprüft und auch geläutert werden!“.

Oder wie Frau Professor Gerl-Falkovitz es beschreibt: „Im keuschen Leben wird eine Selbstwerdung, eine Selbsterkennung möglich, da ich ganz bestimmt weiß, wohin sich meine ganze Sehnsucht wendet, sich meine ganze Sehnsucht sehnt.“

So sind sich Barbara, Christina und Daniel Walch, drei vom Alter, von Lebenssituationen und Ausbildungen so unterschiedliche Personen, völlig einig: „Wenn ich weiß, dass ich nicht viele liebe, sondern nur den Einen, den, den ich bewusst und keusch liebe, dann weiß ich, dieses Wissen ist Glück!“.

Alles Liebe Deine Maria

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