Mut zu dir!
69. Brief
Liebe Leonie,
wie oft stellte ich mir dieselbe Frage: „Schaff ich es, werde ich meinen Kindern gerecht?“. Wie oft verließ mich der Mut!
„Ich bin davon überzeugt, dass keine Lebensphase mehr Mut von uns fordert, als jene Zeitspanne, in der wir unsere Kinder bekommen und großziehen!“, ist sich auch Manuela Fletschberger, die mit Tatjana Schnegg Herausgeberin der wunderbaren Mütter-Zeitschrift „Sonne im Haus“ ist, bewusst.
Ich arbeitete einige Jahre in einem Geschäft für Kindermode und sprach jeden Tag mit vielen Müttern, die mir immer wieder ihre Freuden und auch ihre Sorgen erzählten. Vor allem wenn sich die Kinder weigerten, dieses oder jenes anzuprobieren. Ich habe ihnen oft Mut gemacht und ihnen zugesprochen, dass sie als Mütter genau wissen, was richtig oder falsch ist. Sehr oft haben diese Frauen aufgeatmet und das Geschäft danach gut gelaunt verlassen. Ich war nach solchen Treffen immer beseelt und glücklich, unabhängig ob sie fündig geworden sind oder nicht.
Immer wieder Mut zu fassen, ist einer der Schlüssel.
Auch Tatjana beschreibt es im Video so wunderbar, dass wir einfach Mut zu uns selbst haben sollen. Wir brauchen keine Ausbildungen, keine Schulungen, oder viele gescheite Bücher. Wir wissen es in unseren Herzen ganz genau, was zu tun ist. Unser Leib, unser Geist und unsere Seele sind dazu geschaffen, uns für den anderen einzusetzen, denn dieses ist von Gott in uns Frauen grundgelegt.
Oder in den Worten von Edith Stein, die ich in meinem achtzehnten Brief vorstellte: die Frau sieht immer das Ganze und es ist ihr dabei das Lebendig-Persönliche besonders wichtig. Wie recht sie hat! Wenn wir Frauen merken, dass es einem unserer Anvertrauten nicht gut geht, dann setzen wir uns für ihn ein, wir wachen nächtelang an den Betten unserer kranken Kinder und freuen uns, wenn sie Erfolg erleben.
Liebe Leonie,
Wenn ich auf meine fünf Söhne, die schon fast alle erwachsen sind, blicke, alle schwierigen Situationen, Lebensphasen und Ereignisse miteinberechne, glaube ich, dass ich ihnen im Großen und Ganzen doch gerecht geworden bin.
Darum! Mut zu dir, Mut zum Muttersein! Diese beiden Aspekte müssen wir wahrlich wieder neu entdecken und so fordere ich dich auf. Hab Mut zu dir!