Neuer Feminismus

33. Brief

Liebe Leonie,

wie diese Füße auf dem Foto können auch wir Frauen wunderschön aber doch ein bisschen verletzt sein. Durch den Feminismus ist unsere Stellung in der Gesellschaft stärker geworden, aber oft auf Kosten unserer Weiblichkeit. In den letzten 50 Jahren wurde uns weißgemacht, dass es richtig wäre, wie ein Mann zu agieren und zu denken. In den Jahren um 1850 kämpften viele Frauen für die gleichen Rechte und das war sehr, sehr gut. Aber ab 1968 werden wir immer mehr von unserer Weiblichkeit, von unserem Sein getrennt. Der Feminismus hat in meinen Augen einige Fehler begangen, die sich nun in der Demographie, Pornographie und in den Abtreibungszahlen bemerkbar machen. Die Mutterschaft wird nicht mehr als „gute Hoffnung“, sondern als Last gesehen und Abtreibung als Errungenschaft, (Synonym für DurchstoßErfolg, Fortschritt, Pionierleistung, Sieg) bezeichnet, wie in einer kürzlich ausgestrahlten Diskussion im ORF von zwei Frauen freudig erklärt wurde. Die Gleichseins-Debatte zwischen Mann und Frau wird ebenfalls als großer Triumph gefeiert.

Seit Simone de Beauvoir und Jacques Lacan wird in dieser Debatte oft nur die strukturelle Frage gestellt: „Wie wird man zur Frau?“ Ich bin ganz der Meinung von Frau Professor Gerl-Falkovitz, die diese Frage in ihrem Buch beleuchtet, dass es doch viel wichtiger  wäre, sich die Wesensfrage zu stellen: „Was ist eine Frau?“. Durch die falsche Fragestellung wurde auch logischerweise die falsche Lösung gesucht. Alles konzentrierte sich darauf, wie man eine richtige Frau wird. Wir bekamen nicht nur von Feministinnen Aufträge, wie wir uns zu entwickeln hätten, nein, eine ganze Industrie beschäftigt uns Tag für Tag richtige, schöne, gebildete, fähige, erfolgreiche, tolle Frauen zu werden. Aber was sind wir wirklich?

Wir sind auf jeden Fall nicht gleichzusetzten mit den Männern. Vera F. Birkenbihl hat in einigen Videos über Männer und Frauen viele biologische, emotionale, strukturelle, körperliche, geistige und intellektuelle Unterschiede herausgearbeitet. Sei es, wie wir unterschiedlich versuchen Probleme zu lösen. Sei es, dass wir Frauen nun mal viel emotionaler reagieren, als der andere Part unseres Menschseins. Sei es, dass Männer viel strukturierter denken, wir eher komplexer. Und wo nehmen Frauen zu, wo die Männer?

Wir sind als Mann und Frau Gottes Abbild und können dadurch gemeinsam Gott gegenwärtig machen. „Gott wolle durch die Frau sein Werk im Mann zur Vollendung führen und umgekehrt.“ so Pater Paul im Artikel von Gudrun Trausmuth in der Tagespost. Wir sind aufeinander ausgerichtet und dieses können wir im Begehren spüren.

Liebe Leonie, ja wir brauchen einen neuen Feminismus, der die Frau in ihrer gesamten Weiblichkeit in den Blick nimmt und der die Mutterschaft, auch der geistigen, einen großen Platz einnehmen lässt. Sollten wir Frauen uns nicht die Freiheit nehmen, nach unserer Uhr zu leben? Wir alle werden immer älter und können immer länger arbeiten, warum verschieben wir unsere Karrieren nicht nach hinten und starten mit Familie, wenn die richtige Zeit, die biologische Zeit ist. Wie es in Kohelt 3.1 heißt: Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: eine Zeit zum Gebären…

Liebe Leonie, ich kenne viele Frauen, die nicht den Mut haben, ihr Leben zu leben. Unterstützen wir sie dabei und machen allen Mut, sich für Familie, Kinder und Ehe als wichtiges Tool in ihrem Leben zu entscheiden.

Bis zum 1. Juni

Alles Liebe Deine Maria

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