Vertrauen ist lebensnotwendig

13. Brief

Liebe Leonie,

Ohne Vertrauen kann man nicht überleben.

Ingeborg hat sich das Vertrauen ihres Hundes dadurch verdient, indem sie ihn betreut, gefüttert, geliebt und Verantwortung für ihn übernommen hat. Ihre Mutter hat diese Verantwortung nie übernommen und deshalb ist Ingeborg noch immer verunsichert und kann ihrer Mutter nicht vertrauen.

Auch ich habe als Mutter bei meinen Ältesten zu viel auswärts gearbeitet und vermisse diese Zeit, die ich mit meinen Kindern versäumt habe, sehr. Gerade wenn Kinder groß werden und sich deren Einstellung zum Leben von der Lebensweise der Eltern zu unterscheiden beginnt, ist es wichtig, auf ein Fundament des Vertrauens aufbauen zu können. Dann kann man mit den Kindern im Gespräch bleiben, auch wenn sie eine andere Meinung vertreten, wie man selbst.

Birgit Kelle hat in ihrem neuen Buch „Muttertier“ ein Kapitel der Frage gewidmet, wie viel Kind denn eine Mutter braucht. Ich sehe jetzt, ja, ich hätte meine Kinder mehr gebraucht und sie mich ebenso.

Anstatt arbeiten zu gehen, hätte ich mehr Zeit mit Ihnen verbringen sollen, um ihr Vertrauen gewinnen zu können, besser gesagt, ihrem Vertrauen gerecht zu werden. Unsere Kinder, liebe Leonie, schenken uns von vornherein uneingeschränktes Vertrauen und deshalb sind wir aufgefordert, diesen Vertrauensvorschuss, dadurch dass wir Verantwortung für unsere Kinder übernehmen, nicht zu verspielen.  Auf der Website meinefamilie.at fand ich unter anderem einen Artikel von Fr. George Elsbett, der zeigt, wie man Vertrauen schenken und lernen kann. Fr. Elsbett fordert uns auf, an den anderen zu glauben und sich auf das Jetzt einzulassen. Dem anderen zu vergeben und diesen auch zu lieben sind wesentliche Schritte, um Vertrauen aufbauen zu können. Darüber hinaus ist es klug, Gott um Hilfe zu bitten.

Wenn wir unseren Kindern Zeit schenken und sie lieben, dann erkennen sie uns als Vorbilder an. Wir wirken kompetent, ehrlich und vertrauenswürdig auf sie. So können wir durch gegenseitiges Vertrauen mit unseren Kindern im Gespräch bleiben und unsere Beziehungen zueinander immer aufs Neue stärken.

Bis nächsten Donnerstag

Alles Liebe Deine Maria

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